VDI-Wettbewerb "Vision Wildparkstadion"

3. Platz beim VDI-Wettbewerb "Vision Wildparkstadion"

        

       

3. Platz beim VDI-Wettbewerb "Vision Wildparkstadion"

 

Auszug aus der Entwurfsbeschreibung der Studenten:

"Die neue Arena wird auf der Stelle des alten Stadions platziert. Um die Sperrung des Adenauerrings aufzulösen und die Konflikte zwischen Fan-Gruppen zu vermeiden verbinden wir durch eine Unterführung den Vorplatz des Stadions mit dem neu geschaffenen Parkhaus und dem zukünftigen Straßenbahnsteig. Der Parkplatz neben der Mehrzweckhalle soll sämtliche Stellplätze für Gästefanbusse, Mobilitätsbehinderte Zuschauer, Verwaltungspersonal und Pressemitarbeiter beherbergen.
Das ganze Stadion soll ein Geschoss in die Erde gebaut werden. Der dadurch entstehende Aushub wird vorrangig auf das Aufschüttungsgebiet hinter dem Stadion umgelagert, der Rest wird entlang des Baukörpers in Form von barrierefreien Rampen verbaut. Das äußere Erscheinungsbild ist bewusst neutral Weiß gehalten um einen angenehmen Kontrast zur grünen Umgebung herzustellen. Die klar abgestufte Geometrie des Baukörpers ist durch verschiedene Fassadenarten unterstrichen. Diese Streckmetall- und Membranfassade werden themenspezifisch illuminiert (z. B. In den Farben des KSC). Die gesamte Formgebung und die ausgeprägte Fassadenstruktur vermitteln das Bild eines Filigranen, weißen Fußball-Tempels.

Alle Funktions- und Veranstaltungsräume sind in einem das Spielfeld rahmenden Sockel untergebracht, der an der Innenseite die unteren Tribünen aufnimmt und als Basis für eine umlaufende Erschließungsebene dient. Wir bringen die Zuschauer möglichst nah zum Spielfeld um dadurch einen richtigen Hexenkessel zu erzeugen. Die neutrale Dachuntersicht soll nicht vom Geschehen auf dem Spielfeld ablenken.
Im Untergeschoss versteckt sich das Herz des Stadions, nämlich die verflochtenen Mannschafts- und Medienzonen mit Technikräumen. Der Rest vom Untergeschoss und das ganze Zwischengeschoss dient als ein VIP–Parkdeck. Die Zufahrt ist mithilfe von zwei abgehenden Rampen organisiert.
Im Erdgeschoss befinden sich die Eingänge für die Fan-Gruppen von beiden Teams. Sie führen zu den entsprechenden Fan-Bereichen im I. OG, die mit eigenen Kiosken und Sanitäranlagen ausgestattet sind und den Zugang zu den Stehplatz-Tribünen bieten. Außerdem sind im Erdgeschoss weitere Funktionsräume untergebracht wie z. B. Clubgaststätte, Ticketzentrum, Fan-Shop und die sogenannten Betriebsräume. Die KSC-Büros sind in zwei Ebenen geplant. Auf den Längsseiten liegen zwei Businessclubs mit gläsernen Panoramafassaden entlang der eigenen Tribünen. Über Atrien erreicht man den darüberliegenden Logenbereich. Der Zugang aus der Tiefgarage ist durch die Gebäudekerne organisiert. Die fast 20.000 Zuschauer bilden die größte Gruppe, die das Stadion aus allen Himmelsrichtungen betritt. Ihnen steht die gesamte Erschließungsebene zur Verfügung, die vom Erdgeschoss über Kaskaden-Treppen rund um das Stadion zugänglich ist. Auf dieser kann man das Stadion komplett umrunden und die attraktive Aussicht genießen. Außerdem bietet sie Zugänge zu allen Tribünen und eine Reihe von Kiosken und Sanitäranlagen. 

Der untere Teil des Tragwerks inklusive Tribünen ist ein Stahlbeton Skelettbau. Dieser ist ausgesteift durch zwölf Kerne entlang des Baukörpers. Auf der Oberkante lagert eine Speichenradkonstruktion. Diese wird aufgespannt durch den äußeren Druckring und zwei innere Zugringe, welche kurzgeschlossen werden über das Tragseil und das Spannseil. Zwischen den Zugringen befinden sich Druckstützen und alle 6m sind Hänger angebracht um Vorspannung zu erzeugen. Der Druckring ist ein recht massiver Kastenquerschnitt aus dicken Blechen. Er nimmt nicht nur Druck sondern auch Biegung auf. Dies resultiert aus den unterschiedlichen Krümmungsradien entlang des Umfangs.

Der maßgebende Faktor dieser Art Tragwerk sind die Verformungen unter Last. Diese wurden untersucht und befinden sich in einem akzeptablen Rahmen. An der Druckstütze befindet sich ein auskragendes, transparentes Vordach damit mehr Sonnenlicht ins Stadion fällt und die Technik vor Regen geschützt ist.
Das ganze Dach ist eingedeckt durch eine Membran und vorgespannt durch Stahlbögen.

Ebenfalls aus Membran ist die Fassade. Sie bildet eine scheinbar komplexe Struktur. Aber in Wahrheit ist es nur eine simple Seilkonstruktion aus zwei vorgespannten diagonalen Seilnetzen, kurzen Druckstäben und 6-eckigen vorgespannten Membransegeln. Der Sockelbereich ist eingehaust durch transparente Streckmetall-Platten welche angeordnet sind wie ein Korbgeflecht. Dabei stellt das vertikale Raster eine Verbindung zwischen Dach, Membranfassade und Streckmetallfassade her."

 

Bearbeiter:
Christian Täubel
Borys Muratov

Betreuer:
Prof. José Luis Moro, IEK Uni Stuttgart
Dipl.-Ing. Matthias Rottner, IEK Uni Stuttgart
Dipl.-Ing. Tilmann Raff, IEK Uni Stuttgart

          

        

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